Die nachstehend aufgeführten Informationen basieren auf der Stellungnahme der Tschechischen Impfgesellschaft der Tschechischen Jan-Evangelista-Purkyne-Medizingesellschaft und der Tschechischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Impfung und Fruchtbarkeit
Es gibt absolut keinen Nachweis und keine theoretische Grundlage dafür, dass eine der Covid-19-Impfungen die Fruchtbarkeit bei Frauen oder Männern beeinträchtigen könnte. Die Impfung verursacht keine Unfruchtbarkeit. Die Impfung kann auch die Behandlung der Unfruchtbarkeit nicht beeinflussen. Es wird lediglich empfohlen, das Timing der Impfung während der IVF-Behandlung mit Bedacht zu planen und die Verabreichung der Vakzine bei manchen Behandlungsprozessen um einige Tage zu verschieben – z. B. Eizelleentnahme im Rahmen einer In-Vitro-Befruchtung wegen möglicher Auftretung unerwünschter Reaktionen auf die Impfung, um diese von den Reaktionen auf die Behandlungsprozesse unterscheiden zu können.
Impfung und Schwangerschaft
Schwangere Frauen sind im Vergleich zu Frauen gleicher Altersgruppe nicht stärker von der Ansteckungsgefahr mit Covid-19 bedroht, können jedoch schwereren Verlauf der Krankheit haben. Bei den meisten schwangeren Frauen hat Covid-19 einen asymptomatischen oder leichten Verlauf. Höheres Risiko beim Covid-19-Krankheitsverlauf haben Frauen im dritten Trimester der Schwangerschaft. Weitere Risikofaktoren für schwereren Krankheitsverlauf sind Alter über 35 Jahre, Adipositas, Schwangerschaftsdiabetes, präexistente Hypertonie und andere chronische Erkrankungen. Schwangere Frauen mit Covid-19-Erkrankung im dritten Trimester der Schwangerschaft weisen im Vergleich zu Frauen ohne Covid-19-Erkrankung ein höheres Risiko der Frühgeburt auf.
Impfung während der Schwangerschaft sollte nach der beendeten 12. Schwangerschaftswoche geplant werden d.h. ab der 13. SSW aufwärts. Die ersten 12 Schwangerschaftswochen sind für die Entwicklung des Embryos am wichtigsten. Bei einer Feststellung der Schwangerschaft nach der ersten Covid-19--Impfung ist ratsam, die zweite Impfdosis erst nach der abgeschlossenen 12. Schwangerschaftswoche applizieren zu lassen. Die Vakzine funktioniert und stimuliert das Immunsystem ungeachtet dessen, in welcher Phase der Schwangerschaft sie verabreicht wurde. Die Impfung kann unmittelbar nach der Geburt in Anspruch genommen werden.
Bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, muss die Befruchtung nicht aufgeschoben werden.
Die Entscheidung über eine Covid-19-Impfung während der Schwangerschaft ist eine persönliche und individuelle Entscheidung jeder Schwangeren. Die Covid-19-Impfung ist vor allem bei Frauen mit höherem Ansteckungsrisiko oder bei Frauen, mit höherem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs, geeignet.
Umfangreiche klinische Studien, die gezeigt haben, dass die Covid-19-Imfungen sicher und wirksam sind, haben allerdings keine schwangeren Frauen berücksichtigt. Das bedeutet, dass aktuell nur begrenzte Informationen über die Wirksamkeit der Covid-19-Impfung bei Schwangeren zur Verfügung stehen.
Bisher wurde auch nur verhältnismäßig geringe Anzahl vor Frauen, die eine Vakzine erhalten haben, schwanger. Bislang wurden keine Anzeichen von Komplikationen bei Impfung von Schwangeren verzeichnet aber die Anzahl der Geimpften ist immer noch zu gering, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können. Die Ergebnisse des Monitorings in den USA, wo mehr als 100 000 Schwangere, die Covid-19-Impfung erhalten haben, haben keine Sicherheitsbedenken hervorgerufen. Ähnlich wurden auch keine Warnsignale aus Israel, wo die Impfung von Schwangeren empfohlen und bereits durchgeführt wurde, gemeldet. Covid-19-Vakzinen beinhalten keine Bestandteile, über die bekannt wäre, dass sie schwangere Frauen und die sich entwickelnden Embryonen schädigen würden.
Die Hersteller der Impfstoffe setzen das Sammeln von Daten und Kontrollangaben zu Frauen, die eine Vakzine erhalten haben und schwanger wurden, fort. Bisher wurden keine Warnsignale verzeichnet.
Impfung und Stillen
Aufgrund des Wirkungsmechanismus der Covid-19-Vakzine im menschlichen Körper werden diese Impfungen nicht als Risiko für stillende Frauen und gestillte Kinder angesehen. Stillende Frauen können demnach gegen Covid-19 geimpft werden.
Bisher wurde jedoch nicht ausreichende Anzahl klinischer Studien über Covid-19-Impfung bei stillenden Frauen durchgeführt. Es stehen daher auch keine Daten über die sichere Wirkung der Covid-19-Vakzine auf stillende Frauen, den Effekt der Covid-19-Vakzine im Hinblick auf das gestillte Kind und den Effekt der Covid-19-Vakzine im Hinblick auf die Muttermilchproduktion oder -exkretion zur Verfügung. Die ersten zugänglichen Studien beweisen die Möglichkeit einer Übertragung der Antikörper nach der Impfung in die Muttermilch. Die Impfung schwangerer und stillender Frauen könnte somit möglicherweise nicht nur den Schutz der Mutter, sondern auch des sich entwickelnden Embryos oder gestillten Kindes bedeuten.
Die Studien, die die Sicherheit der Impfstoffe der Hersteller Pfizer/BioNTech und Moderna bei mehr als 35 Tsd. schwangeren Frauen in den USA begutachten, haben keine erhöhte Risiken für die Schwangerschaft, die Geburt oder die Neugeborenen festgestellt.
Im Einklang mit der Empfehlung der Tschechischen Impfgesellschaft ČLS JEP und des Staatlichen Instituts für Arzneimittelkontrolle vom 20.5.2021 hinsichtlich der Prävention des äußerst selten auftretenden unerwünschten Syndroms der Thrombosebildung mit Thrombozytopenie (TTS) bei Personen unter 60 Jahren, empfehlen wir bei schwangeren und stillenden Frauen die Anwendung der Vakzinen Vaxzervria und Janssen.